Mut tut gut.

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Es geht um Wissen (Know-how, wenn man will) und Selbstvertrauen. Und warum man davon gar nicht genug haben kann, um gute Kommunikation zu machen. Dass viele Menschen Kommunikation und Werbung zunehmend als unkreativ und nervig empfinden, hat viel mit dem Verschwinden von Wissen und Selbstvertrauen zu tun. Wo sind nur die originellen Anzeigen von Lucky Strike? Die überraschenden Spots von Audi? Die klugen Printanzeigen von Mercedes? Die Kreativität von "Hoffentlich ist es Beton?" oder das Provokante von Apple?

Keine Angst, wir werden nicht als Nostalgiker in alten Zeiten schwelgen. Man kann ähnlich unterhaltsame und originelle Kampagnen nämlich problemlos heute entwickeln. Dazu braucht es aber Menschen in Unternehmen, die ihr Handwerk inhaltlich und nicht nur formal verstehen. Die sich ihrer sicher sind. Die genauso oft darüber nachdenken, was man anders machen kann, als was man genauso machen sollte. Die nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen, sondern positiv polarisieren wollen.  

Zurecht jammern und stöhnen Unternehmen, dass man Zielgruppen nur noch schwer erreicht und bewegen kann. Sie unterhalten sich über KPIs, Likes und Kanäle. Dabei reden sie  selten von Originalität und Andersartigkeit. Von Ausscheren und Eigenständigkeit. Wir haben manchmal den Eindruck, dass es vor allem um gefallen wollen geht. Das ist erstmal nicht falsch, jedoch nicht um jeden Preis. Sonst hat man kein Profil und versinkt in der Banalität.

Der große englische Werber Lowe fasste das Dilemma mal in einem schönen Satz zusammen: "Wenn man Mitte der Fünfziger Jahre in Texas gefragt hätte, wer Rock´n Roll will, würden wir heute noch darauf warten." Heißt: Wer sich willfähig nur nach den Kunden richtet, schafft nie etwas Neues.

Wie schön, dass erst kürzlich ein Verantwortlicher von einem in Europa führenden Mobilitätsanbieter anrief und als letzte Worte wählte: "Jungs, bloß kein Durchschnitt, gebt ordentlich Gas."

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